Worthy-Pedia

Buzzwords und Floskeln des täglichen Business-Theaters einfach erklärt

Willkommen bei Worthy-Pedia, meinem „lebenden“ Glossar und Nachschlagewerk für viele der aktuellen BUZZWORDS rund um Change sowie BUSINESS-THEATER-FLOSKELN und was aus meiner Perspektive dahintersteckt. Viel Spaß!

Ich freue mich auf Anregungen, Ergänzungen und Kommentare. Diese kannst du mir unten ganz einfach zukommen lassen. In diesem Sinne: Halte mich bitte im Loop und gib mir ASAP Bescheid was deine Top Prios sind, damit ich meinen Workflow optimieren und alle Synergien skalieren kann… blablabla

Agiles Management
Business Coaching
Deep Dives
Digitalisierung
Disruption
Diversity
Hands-on-Mentalität
Mentoring
Networking
New Work
Soft Skills

Agiles Management

… ist ein absolutes Trendthema. Das Konzept an sich hat aber schon eine lange Tradition und stammt aus der Softwareentwicklung. Im Allgemeinen wird unter Agilität die Fähigkeit verstanden, sich schnell, flexibel und proaktiv an Veränderungen anzupassen.

Es hat sich mittlerweile nicht nur als Projektmanagement-Methode, sondern auch als Führungs- und Organisationsprinzip etabliert. Dabei steht die agile Führung für eine Vertrauenskultur und Eigenverantwortung der Mitarbeiter, die neben den Kunden wieder mehr in den Fokus rücken. Aus meiner Wahrnehmung heraus geht es vor allem um die innere Haltung, dem sogenannten agilen Mindset der einzelnen Protagonisten im Business-Game.

Business Coaching

… ist ein aufgabenbezogenes, ressourcen- und lösungsorientiertes Dialogformat für Geschäftsführer, Entscheider, Führungskräfte sowie Teams und Einzelpersonen in Organisationen.

Es dient der Erweiterung von Kompetenzen und Handlungsmöglichkeiten sowie der Förderung der persönlichen und beruflichen Entwicklung von Menschen in ihren jeweiligen Arbeitswelten. Dabei werden alle relevanten Systemebenen in der Organisation berücksichtigt und im Mittelpunkt steht der Klient bzw. Dialogpartner in der jeweiligen Funktion im Unternehmen. Wesentliche Voraussetzung für ein erfolgreiches Coaching sind neben der Persönlichkeit des Coaches selbst, die Haltung und Ressourcenausstattung des Klienten: Freiwilligkeit, Motivation, Potenzial und Zeit sind die absolute Basis.

Deep Dives

… stammt ursprünglich aus dem Wassersport und bedeutet Tieftauchgang. Im Business-Kontext werden oft sogenannte Deep Dive-Analysen gemacht. Das ist meistens der Fall, wenn viele Führungskräfte und Entscheider in einem Meeting-Raum zusammentreffen und trotz der vorhandenen Informationen im Raum keine Entscheidung fällen.

Dann werden etliche Mitarbeiter mit dem Auftrag losgeschickt „vertiefende Analysen“ bzw. sogenannte Deep Dives zur Entscheidungsfindung zu erstellen. Vorsicht: Meistens lähmt das die Produktivität des Tagesgeschäfts. Es werden nicht selten bis zu Hundert PowerPoint-Folien mit Zahlen, Daten und Fakten erstellt, die dann im nächsten Meeting für noch weniger Klarheit in der Entscheidungsfindung sorgen!

Digitalisierung

…  ist für viele noch immer die große Unbekannte. Der Begriff hat mehrere Bedeutungen. Die einfachste Definition von Digitalisierung besagt, dass analoge Inhalte oder Prozesse in eine digitale Form oder Arbeitsweise umgewandelt werden. In der Arbeitswelt bedeutet diese Umwandlung eine Neuausrichtung der Unternehmensprozesse sowie eine Veränderung des klassischen Arbeitsplatzes.

Zum einen werden neue Technologien angeschafft, zum anderen verändert sich die Arbeitsweise (zum Teil drastisch). Deswegen fürchten sich viele Menschen vor der Digitalisierung, weil sie traditionelle Arbeitsplätze obsolet macht und nicht abzusehen ist, welche und wie viele neue entstehen werden. Doch ebenso wie die industrielle Revolution die menschliche Arbeit nicht abgeschafft hat, so wird es auch die digitale Revolution meiner Meinung nach nicht tun.

Disruption

… ist ein Prozess, bei dem ein bestehendes Geschäftsmodell oder ein gesamter Markt durch eine stark wachsende Innovation abgelöst beziehungsweise „zerschlagen“ wird. Der Begriff „Disruption“ leitet sich vom englischen Wort „disrupt“ („zerstören“, „unterbrechen“) ab.

Im Kern werden bestehende, traditionelle Geschäftsmodelle, Produkte, Technologien oder Dienstleistungen von innovativen Lösungen abgelöst und teilweise vollständig verdrängt. In der Start-up-Szene ist der Begriff sehr beliebt, da er das revolutionäre Denken eines Gründers zum Ausdruck bringt.

Diversity

… ist ein viel diskutiertes Thema, das ich sehr spannend finde. Diversity (englisch für „Vielfalt“ oder „Diversität“) ist ein Konzept der Soziologie und Sozialpsychologie, das im deutschsprachigen Raum für die Unterscheidung und Anerkennung von Gruppen- und individuellen Merkmalen benutzt wird.

Diversität von Personen wird klassischerweise auf folgenden Ebenen betrachtet: Kultur, Alter, Geschlecht, sexuelle Orientierung, Behinderung, Religion bzw. Weltanschauung. Weniger ins Auge fallen eine große Zahl weiterer sozialisationsbedingter und kultureller Unterschiede wie beispielsweise Arbeitsstil und Wahrnehmungsmuster. Diese erhöhen die Vielfalt weiter und bedürfen kontextabhängig ebenfalls der Aufmerksamkeit und der sozialen Anerkennung.

Wenn ich über diverse Teams in einer Organisation nachdenke, dann ist das für mich weniger die Unterscheidung nach Kultur, Alter, Geschlecht oder ähnliches. Für mich spielen im Arbeitskontext unterschiedliche Perspektiven auf eine Problemstellung oder Herausforderung eine deutlich bedeutendere Rolle. Erst diese unterschiedlichen Inputs vervollständigen oder erweitern meinen Options- und Handlungsraum. Das ist die gewünschte Diversität für mich!

Hands-on-Mentalität

… wird oft im Rahmen von Stellenanzeigen als Anforderung formuliert. Es ist schlichtweg die Fähigkeit, geplante Vorhaben in die Tat umzusetzen. Zu Deutsch: das Unternehmen möchte ein handlungsorientiertes und umsetzungsstarkes Teammitglied.

Das Wort leitet sich vom englischen „hands-on“ ab, was mit „praktisch“ übersetzt werden kann. Im Management-Bereich bedeutet der Ausdruck, dass Personen gefordert sind, die nicht nur delegieren, sondern selbst mit anpacken. Meiner Meinung nach handelt es sich bei der Hands-on-Mentalität um eine leere Worthülse, denn der Begriff ist so gut wie bedeutungslos. In kaum einem Beruf wirst du deine eigenen oder die Ideen des Arbeitgebers nicht realisieren müssen. Häufig wird der Hands-on-Mentalität in einer Stellenanzeige noch ein verstärkendes Adjektiv wie „ausgeprägt“ oder „ausgesprochen“ vorangestellt, um der Anforderung noch mehr Bedeutung zu verleihen. Man könnte es auch als einen „leisen“ Hilfeschrei von Unternehmen und Managern interpretieren, da es wohl nicht für alle Mitarbeiter selbstverständlich ist mit anzupacken.

Mentoring

… ist ein Instrument der Personalentwicklung, bei dem eine erfahrene Person (Mentor) als Ratgeber fungiert. Sie gibt ihre Erfahrungen oder ihr fachliches Wissen an eine Nachwuchskraft (Mentee) weitergibt und vermittelt informelle und formelle Kontakte im Unternehmen.

Diese Form der Beziehung findet sich nicht nur im Berufsleben. Entsprechend werden nicht nur Ausbildung und Karriere, sondern auch Freizeit, Glaube oder Spiritualität thematisiert, um den Mentee in seiner persönlichen oder beruflichen Entwicklung zu unterstützen.

Übrigens: In der griechischen Mythologie war Mentor ein Freund von Odysseus und Erzieher von dessen Sohn Telemach.

Networking

… bezeichnet das aktive Aufbauen und Erweitern sowie die Pflege persönlicher und beruflicher Beziehungen und Kontakte. Zielorientiertes Networking dient im Kern dazu, beruflich voneinander zu profitieren.

Die im Beziehungsgeflecht verbundenen Personen halten sich gegenseitig auf dem Laufenden und können aufgrund ihres Netzwerks, manchmal auch unabhängig von ihren Leistungen, ihre Karriere fördern oder sich andere Vorteile verschaffen (auch wenn sie das selbst laut niemals so formulieren würden). Abwertend wurde dafür früher der Begriff »Vetternwirtschaft« verwendet. Heute funktioniert das Social-Network-Prinzip vor allem über Onlinecommunitys wie facebook, LinkedIn und XING.

New Work

… Jetzt wird’s spannend. New Work ist ein Sammelbegriff für verschiedene, meist alternative Arbeitsmodelle und Organisationsansätze. Der Begriff geht auf den Sozialphilosophen Frithjof Bergmann zurück, der Mitte der Siebzigerjahre das Theoriekonzept der neuen Arbeit entwickelt hatte. Demnach ist New Work nicht wirklich neu, aber für die heutige sogenannte Arbeitswelt 4.0 immer noch wichtig.

Egal ob man den holokratischen Organisationsansatz, agile Arbeitsmethoden oder das Arbeiten in dynamischen Netzwerken verfolgt, die Rolle der Führungskräfte und Mitarbeiter muss meist neu definiert werden. Das heißt nicht immer per se flache Hierarchien, jedoch stehen die traditionellen hierarchisch strukturierten Aufbauorganisationen nicht im Einklang mit den New Work-Ansätzen.

Meine ganz persönliche Meinung zu New Work

New Work ist keine Systemtheorie oder Methode, sondern eine Bewegung, die einfach seit vielen Jahren stattfindet. Die Richtung, in die sich in den letzten Jahren Unternehmen und ihre Führungskräfte dabei bewegen, ist aus meiner Wahrnehmung sehr erfreulich.

Die Ziele sind unter anderem: weniger Komplexität, schnellere Entscheidungen, mehr Innovation und eine höhere Effizienz und Zufriedenheit bei der Arbeit. Daher ist es eines der gehypten Themen in der Arbeitswelt seit einigen Jahren. In meiner Rolle als Führungskraft habe ich auch die Schattenseiten beobachtet.

These 1: “Ohne ein entsprechend ausgeprägtes agiles Mindset wird New Work nicht funktionieren. Selbstorganisation ist nicht was für alle!”

Ich habe oft erlebt, dass sich sowohl Führungskräfte als auch Mitarbeiter, die sich jahrelang in einer ausgeprägten Unternehmenshierarchie bewegt haben, nicht über Nacht ändern und plötzlich „agil“ sind. Darüber hinaus wünschen sich nicht alle Menschen Autonomie am Arbeitsplatz. Viele Mitarbeiter kommen ohne Führung gar nicht klar. Laut aktuellen Studien sind etwa die Hälfte der Mitarbeiter damit zufrieden, Anweisungen auszuführen.

These 2: “Der Abbau von alten hierarchischen Strukturen und Systemen endet im Chaos, wenn man nicht neue Strukturen schafft. Diese müssen es den selbst gesteuerten Teams ermöglichen, in klaren Rollen und Zuständigkeiten Entscheidungen zu treffen.”

Soft Skills

… sind alle Charaktereigenschaften und Fähigkeiten, die sich auf die Persönlichkeit eines Menschen und nicht auf sein Fachwissen (Hard Skills) beziehen.

Soft Skills lassen sich in soziale Kompetenzen und persönliche Fähigkeiten unterteilen:

  • Die sozialen Kompetenzen (z.B. Kommunikationsfähigkeit, Empathie, Teamfähigkeit) beeinflussen in der Arbeitswelt maßgeblich das Verhältnis zu anderen Mitarbeitern, Vorgesetzten und Kunden.
  • Persönliche Fähigkeiten hängen hingegen mit der eigenen Herangehensweise und Einstellung zur Arbeit zusammen (Motivation, Organisationsfähigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Kreativität).

Soft Skills spielen in der zukünftigen Arbeitswelt eine immer größere Rolle, was zunehmend auch in den Recruiting-Ansätzen und der Personalentwicklung zu erkennen ist.

Und jetzt bist du dran!

Hier kannst du mir Anregungen, Ergänzungen und Kommentare schicken. Wenn der Input klasse ist, veröffentliche ich ihn gerne mit deinem Namen oder anonym:

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